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Druckansicht » Segelfluglager 2006 in Timmersdorf

FSV2000


Mittwoch - Mai - 17.05.2006 - 13:14 Uhr

Segelfluglager 2006 in Timmersdorf

Freitag, 12.5.
Während alle Anderen noch in der Arbeit sind baut Franz Neubauer mit unseren Timmersdorfer Freunden den ersten Astir auf und eröffnet mit 2 Flügen das heurige Fluglager.

Samstag, 13.5.
Allgemeiner Anreisetag, das Wetter ist am Vormittag trocken, danach Regenschauer.
Karl Müller überstellt bei eher marginalem Wetter und mit bester VFR-Instrumentierung (kein Horizont, kein Kurskreisel) die OE-KUB von Stockerau nach Timmersdorf. Eigentlich waren’s ja 3 Flüge, weil er wegen EU-Gipfel und eines leider versperrten Fallschirms (Go und F.E. wissen schon, warum ich das hier extra erwähne) recht spät wegkommt und anschließend wetterbedingt in Mariazell und Lanzen-Turnau runter muss.
Gitti Gibisch mit der ungeschützten Ka-8 am offenen Anhänger wird per Handy vor den schlimmsten Regenschauer in Sicherheit geschickt, so dass das empfindliche Holzflugzeug weitgehend trocken in Timmersdorf ankommt.
Gerhard Sobotka fürchtet sich 3 Stunden mit dem Twin-Anhänger bei 75-80 km/h.

Sonntag, 14.5.
Das Wetter ist im Großen und Ganzen unverändert, daher beschließen wir die von den Vorjahren bestens bekannte Trogeralm bei Leoben zu besuchen. Zum Glück ist die Hütte schon bewirtschaftet und das Essen ist, wie nicht anders erwartet, hervorragend und üppig - wird Zeit dass wir endlich zum Fliegen kommen.


Montag, 15.5.
Herrliches Segelflugwetter - kaum Wind, 1/8-2/8 Cu mit guten Steigwerten. Im Ennstal soll's nicht so gut werden, aber nachdem wir uns sowieso erst wieder in den Bergen einfliegen müssen, sind unsere Streckenflugambitionen eh noch nicht sehr ausgeprägt.
Alle Anwesenden kommen zum Fliegen und mir selbst gelingen nach zu sportlichem Ausklinken der kürzeste (0:15) und kurz darauf der längste (6:22) Flug des Tages. Trotz eher planlosem Umherfliegen zwischen Trieben und Lanzen-Turnau werden es am Ende doch noch 213km für die Streckenflugwertung und auch Gabriel Stangl erreicht eher zufällig 135km.


Dienstag, 16.5.
Das gute Segelflugwetter ist leider schon wieder vorbei – 8/8 versprechen thermisch wenig bis nix.
Gegen Mittag beginnen wir trotzdem zu Fliegen. Obwohl die Aufgabenstellung klar ist (wer findet das geringste Sinken) gelingt es einigen nur knapp nach oder sogar noch vor der Schleppmaschine zu landen. Die Flugzeiten von ungefähr 10-20 Minuten aus 1000m Schlepphöhe sagen eh alles.


Mittwoch, 17.5.
Regenschauer und 40kt Wind am Boden – eindeutig ein Wetter für die Alm.
Wenn man bei Regen und Sturm Wanderer auf den Bergen trifft sind das mit hoher Wahrscheinlichkeit Segelflieger. Heute geht’s wegen der Abwechslung zur Weiglmoaralm auf 1162m südlich von Timmersdorf. Einige zu Fuß, die anderen per Mountainbike, der Abstieg für alle im Regen.
Leider beschädigt ein durch den Wind selbstständig gewordener Timmersdorfer Anhänger das Auto unseres Flugplatz-Oberelektrikers. Unsere Kunststoff-Flieger haben - zwar im Freien, aber gut festgebunden - den Sturm heil überstanden. Die Holzflieger Ka-8 und Remorquer stehen sowieso gut geschützt im Hangar.
Die Wetterberuhigung ab 18:00 ermöglicht doch noch ungefähr 3 Flugbewegungen mit dem einheimischen Falken und Karl Müller repariert mit einem todesmutigen Stunt den vom Wind arg mitgenommenen Windsack.
Am Abend besucht uns „Hubiman“ Wolfgang Mayr, der nach Stockerau jetzt Aigen hubschrauberfliegend unsicher macht.
Morgen soll’s wieder besser werden.


Donnerstag, 18.5.
Die Hoffnung auf besseres Wetter stirbt leider schon beim morgendlichen Blick aus dem Fester - geschlossener Stratus verspricht keine Thermik.
Außer Schulflügen ist nix zu machen - die magere Ausbeute aus 6 F-Schlepps auf 1000m sind insgesamt 50m Höhengewinn.
Die absolut ruhige Luft und Windstille ermöglichen dafür einen einigermaßen aussagekräftigen Vergleich unserer KUB mit der Timmersdorfer Remorquer, die mit gleichem Motor, aber ohne Schalldämpfer und mit einem Zweiblattprop eigentlich besser steigen sollte. Trotzdem zeigt die Loggerauswertung eine absolut identische Beschleunigungsstrecke und die Schleppzeit auf 1000m ist mit unserer Schleppmaschine sogar geringfügig kürzer.
Immerhin haben wir für den Twin-Astir neue Regenbezüge gebastelt.
Die für morgen Früh prognostizierte Kaltfront wird im Wohnwagen-Vorzelt der Familie Pohl (und mit Herbert Duschek’s Spirituosen) beinhart ignoriert.


Freitag, 19.5.
Die Meteorologen haben leider recht behalten, Regen und tiefe Basis, keine Hoffnung auf Flugbetrieb.
Am Vormittag sind einige sowieso noch vom nächtlichen Wetterbriefing in Schorschi’s Hütte gezeichnet und auch am Nachmittag herrscht eher beschauliches Treiben am Flugplatz: Flugbücher nachschreiben, Logger auswerten, Fotos der diversen Digicams sortieren, Internetsurfen, die ganz Harten riskieren sogar einen Blick in den Flugwetterbericht.
Am Abend wird die lokale Gastronomie ausführlich getestet.
Das Wochenende soll wenigstens wechselhaft werden.


Samstag, 20.5.
Das Wetter ist leider unverändert, Regen und tiefer Stratus, daher ist unsere Kreativität für Alternativprogramme wieder stark gefragt.
Einige fahren nach Graz oder Kapfenberg und gemeinsam mit Herbert Kaschowitz und Leo Schindler besichtige ich Außenlandeplätze Richtung Westen mit dem Auto. Besonders auf dem langen Schenkel von Niederöblarn bis Zell am See ist es wichtig, dass man die wenigen Landemöglichkeiten und den aktuellen Bewuchs genau kennt. In Zell am See lassen wir uns von einheimischen Segelfliegern die lokalen Verhältnisse genau erklären. Das Wetter ist hier leider genau so schlecht wie in Timmersdorf.


Sonntag, 21.5.
Noch immer keine Änderung des Wetters. Die lokalen Wetter-Gurus glauben zwar an ein kurzes Fenster von 1-2 Stunden am Nachmittag, nur so richtig glauben möchte es keiner.
Werner Bennert, der z.Zt. Führende in der österreichischen Streckenflugmeisterschaft, erklärt uns in einen hochinteressanten Vortrag die Taktik und Technik für Streckenflüge im Hangaufwind bei Südföhn, so wie er das Wetter für den Wochenanfang erwartet.
Morgen soll endlich wieder Flugbetrieb möglich sein, mal sehen, ob der Föhn wirklich durchgreift und wir das Gelernte auch umsetzen können.


Montag, 22.5.
Nachtrag zum Sonntag: Das Essen im Steirereck ab Pogusch war zwar spitzenmäßig, entschädigt aber nur zum Teil für einen weiteren verlorenen Segelflugtag - lieber wäre uns allen ein trockener Müsli-Riegel im Segelflieger.
Der Morgen beginnt wie prognostiziert mit tiefen Wolken, nur lässt der Föhn leider sehr lange auf sich warten und reißt erst gegen Mittag die Wolken auf. Die einheimischen Spitzenpiloten geben auch recht bald resignierend ihre Vorhaben von bis zu 1300km auf.
Der Nachmittag bringt endlich wieder fliegbares Wetter, aber auch extrem turbulente F-Schlepps und schwer durchschaubare Windverhältnisse an den angeströmten Hängen. Thermik ist kaum dabei und da die Hangfliegerei nicht unbedingt unsere Kernkompetenz ist, halten sich die Flugzeiten in überschaubaren Grenzen.
Den Timmersdorfer Piloten und anderen Gastfliegern geht’s aber auch nicht besser.
Unser Vortragender vom Vortag fliegt sowieso in einer eigenen Liga und brettert mit einem kurzen Zwischenstop in Niederöblarn über 420km quer durch halb Österreich.
Unterm Strich sicher kein Hammertag, aber zumindest sind wir wieder einmal in der Luft gewesen.
Einigermaßen zufrieden lassen wir den Tag auf der Alm ausklingen.
Morgen Vormittag soll’s ähnlich werden, am Nachmittag intensivierende Schauertätigkeit und wieder eine Kaltfront, keine nutzbare Thermik – na super.


Dienstag, 23.5.
Tiefer Stratus, 2 Flugbewegungen.
Franz Bachmayer findet mit einem Astir nach rund 25 Minuten wieder zielsicher zum Flugplatz zurück.
Die zwei berüchtigten Tiefflieger Karl Müller und Werner Bennert kämpfen in unserem Twin-Astir über 1 Stunde heroisch, aber letztendlich vergeblich, am Hang. Der Kampf um’s Obenbleiben wird so verbissen geführt, dass für eine sicher Landung am Flugplatz rund 20 Höhenmeter fehlen und diese rund 300m vor der Schwelle am Acker beendet wird (Franz Havlicek lässt Grüßen).
Der Rücktransport über eine vom Regen aufgeweichte Wiese und ein Maisfeld ist mühsam, schweißtreibend und sorgt wahrscheinlich sogar bei den Piloten für einen höheren Puls als die Landung selbst. Die Dauer für den Rücktransport ist vermutlich auch länger als der eigentliche Flug – es hätte für uns Rückholer aber noch weit schlimmer kommen können, wenn die Außenlandung weiter draußen erfolgt wäre und der Flieger für den Straßentransport zerlegt werden müsste. Unglücklicherweise ist der Besitzer des Ackers der Timmersdorfer Bürgermeister, der zur Fliegerei eine ähnliche Einstellung hat wie unser Dr. V., aber zum Glück ist der Flurschaden eh nicht nennenswert.
Außer einer dreckigen Rumpfunterseite und einem Kübel Erdreich im Fahrwerkskasten hat die Außenlandung an unserem Twin-Astir keine Spuren hinterlassen und war auf jeden Fall die wesentlich bessere Alternative als mit rund 100km/h in der Straßenböschung vor dem Flugplatz einzuschlagen.
Für die Rückholer gibt’s natürlich ein Gratis-Mittagessen.
Morgen soll’s wieder regnen – sicher kein Wetter für eine weitere Außenlandung.


Mittwoch, 24.5.
Salzburger Schnürlregen in der Steiermark, Ausflug ins Ennstal, überall Regen, eindrucksvoller Sonnenuntergang nach Abzug der Kaltfront, sonst keine besonderen Vorkommnisse.


Donnerstag, 25.5.
Endlich wieder Segelflugwetter.
Es ist zwar nicht der Hammertag, aber es reicht zumindest zum Fliegen im Platzbereich.
Weil in den letzten Tagen noch andere Gäste aus Deutschland, Belgien und Dänemark angereist sind und diese natürlich auch nicht wegkommen, wird die Luft rund um Timmersdorf ziemlich plastikhältig. Ich schätze, dass etwa 20-25 Flieger gleichzeitig in der Luft sind und auf einem Twin-Flug gemeinsam mit Schorschi zählen wir einmal 8 Flugzeuge an einem Hang von vielleicht 1km Länge.
Entspannend ist diese Art von Fliegerei sicher nicht und weil man bei derart dichtem Verkehr auch im Zeitalter von Flarm die Luftraumbeobachtung nicht vernachlässigen darf, gibt’s leider keine Fotos aus der Luft.


Freitag, 26.5.
Nach dem gestrigen Flugtag ist leider auch schon wieder alles vorbei.
Der Wetterbericht ist eine einzige Niederlage – bis Donnerstag ist kein einziger fliegbarer Tag zu erwarten.
Nach dem Frühstück wird in Karl Müllers Vorzelt eine Krisenbesprechung einberufen, wo wir uns schweren Herzens entschließen, das Fluglager vorzeitig wegen Hoffnungslosigkeit abzubrechen. Eigentlich wollten wir noch die ganze nächste Woche bleiben, aber die Aussicht auf weitere 5-6 Regentage lässt eigentlich gar keine andere Entscheidung zu.
Wir rüsten alle Flieger ab und machen sie in den Anhängern reisefertig.
Der bekannt furchtlose Werner Bennert, der bei fast jedem Wetter im Segelflieger sitzt, packt kommentarlos seinen Cirrus zusammen und fährt nach Südfrankreich. So konsequent sind wir dann doch nicht und überstellen den Twin- und der Club-Astir nach Stockerau.
Nur der Jeans-Astir bleibt für die ganz Hartnäckigen im schützenden Hänger verstaut in Timmersdorf zurück.
Die Ka-8 bleibt auch noch für einige Tage in der Steiermark, weil der Transport im offenen Anhänger bei den vorhergesagten Regenschauern zu riskant ist.
Karl Müller fliegt bei ähnlich grenzwertigem Wetter wie beim Hinflug die OE-KUB nach Stockerau zurück (diesmal aber ohne Zwischenlandungen).
Die anderen Gäste, die zum Teil weit über 1000km angereist sind, warten - zwischen Resignation und Hoffnung hin- und hergerissen - im gut geheizten Betriebsleitergebäude auf besseres Wetter.
Die Fotos mit den zwidern Gesichtern spar ich euch.

Fazit
Natürlich ist es deprimierend, ein Fluglager vorzeitig wegen Schlechtwetter abzubrechen.
Die Ausbeute der vergangenen 2 Wochen war auch nicht gerade das, was wir uns erhofft haben. Von 14 Tagen waren 5 Tage fliegbar, wobei eigentlich nur einer wirklich für Streckenflüge gut war.
Meine eigene Flugleistung beträgt dank einiger Schulflüge im Twin-Astir insgesamt 14 Start und etwas über 12 Flugstunden, wovon mehr als die Hälfte ein einziger Flug war. Damit bin ich zwar mit Abstand am längsten von uns in der Luft gewesen - andere haben gar nur 2-3 Stunden in 7 Tagen erreicht - aber von dem, was ich mir erwartet habe, ist das trotzdem noch meilenweit entfernt.
Aber jetzt ist Schluss mit dem Gesudere, das Segelfliegen ist halt einmal so stark vom Wetter abhängig, wie sonst keine andere Freizeitbeschäftigung. Die Natur hat uns allen schon zu vielen schönen Flügen verholfen und das Erlebnis nach einem mehrstündigen Streckenflug in den Alpen ist sowieso kaum zu beschreiben.
Wir leben von der Wechselhaftigkeit des Wetters und wenn jeden Tag Segelflugwetter wäre, dann könnte ja ein jeder Depp streckenfliegen (und die Motorflieger hätten mit dem ständigen Bock auch keine Freude).
Die Saison ist noch lange nicht vorbei und sicherlich gibt’s schon bald die nächsten schönen Segelflüge in Stockerau oder sonst wo.

Josef Reithofer
D-1387
“There's no place like the cloudbase”


Link: Flugplatz Timmersdorf


Geschrieben von: Josef Reithofer