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FSV2000


Samstag - August - 11.08.2012 - 00:00 Uhr

Ein ungewöhnlicher Heiratsantrag und Mr. Murphy



Anfragen für Bannerflüge kommen mehr oder weniger regelmäßig und die Ideen dazu sind meistens auch sehr kreativ. Gewerbliche Kundschaft können wir sowieso nicht bedienen und die Gespräche mit privaten Interessenten laufen immer nach dem gleichen Schema ab: „Ja, wir haben ein Flugzeug und die Ausrüstung dafür … nein, das darf nicht jeder Pilot, aber wir haben einige mit der Berechtigung für solche Flüge … nein, das Banner dürfen Sie nicht selbst basteln, sondern muss luftfahrtzugelassen sein … “ – bei der Frage nach dem Preis verweise ich auf unseren Bannerlieferanten AirPlus (Link) und das war‘s dann auch schon, zu einem zweiten Gespräch kommt es praktisch nie.

Irgendwann nach unserem Segelfluglager erzählt mir Peter Janda von einem Interessenten für einen Bannerflug. Er gibt mir eine Telefonnummer, die ich eher lustlos einstecke, weil ich eh weiß wie es weitergehen wird und noch ein paar gefaxte Seiten. Die „paar Seiten“ sind aber das komplette Handbuch zu einem AirPlus-Banner mit der Aufschrift „Niki, willst du mich heiraten?“.
Ich rufe noch am selben Tag an und ein Herr R. aus Hollabrunn erzählt mir, dass er damit seiner Freundin bei einer Gartenparty für die gesamte Verwandtschaft einen Heiratsantrag machen möchte.

2 Wochen vor dem Tag X bringt uns Herr R. das Banner zum Flugplatz und wir besprechen den genauen Ablauf der ganzen Aktion. Ich sage ihm noch, dass das machbar sein sollte - sofern das Wetter passt. Damit hat Herr R. nicht gerechnet, dass er das teure Banner bei schlechtem Wetter vielleicht umsonst gekauft haben könnte.

1 Woche vor dem Tag X fliege ich mit dem Banner probeweise eine Runde um den Flugplatz, weil es mit 1,6m nur halb so hoch wie unser eigenes Übungsbanner ist und wir mit dieser Größe noch keine Erfahrung haben.
Günter Mayer fliegt dann eine weitere Platzrunde, damit ich auch vom Boden die Lesbarkeit der Schrift beurteilen kann.
Am einfachsten geht es aber mit dem Tip von Martin Strimitzer: "Flieg einfach so hoch, dass du die großen Schriftzüge auf den Plakaten und LKW-Planen lesen kannst, dann passts"

Am Tag X bin ich sowieso Schlepp-Pilot und sehe dem Bannerflug nach den Vorbereitungen gelassen entgegen. 1 Stunde vor dem Abflug bereiten wir das Banner zur Aufnahme vor, ich tanke die KUB voll und will noch schnell einen Segelflieger hochschleppen. „Verd… - Sch… - Oar…“ – ich habe Mogas statt Avgas getankt und zwar randvoll.
„Whatever can go wrong, will go wrong.“ (Mr. Edward A. Murphy jr.)

Kurzer Anruf in unserer Werft, ob ich nicht doch damit fliegen kann: „aha … verstehe … dann schiebe ich die KUB zur Werft rüber … da gibt es sicher einen Ablasshahn … ok, doch nicht … wie lange dauert das über die Strain-Ventile … aha, sehr lange … da wartet aber die ganze Verwandtschaft … verstehe, ist euch wurscht“.
Kurz danach tröpfeln die 3 Strainer in die darunter stehenden Kanister. Die KUB hat ja mit 110 Liter einen vergleichsweise kleinen Tank, aber es ist trotzdem so als ob ein tropfender Wasserhahn eine Badewanne füllen soll und daher sind zur geplanten Startzeit gerade erst mal 30 Liter ausgeflossen.
Ich sende Hrn. R. eine SMS, dass ich rund 1 Stunde Verspätung haben werde und schaue der KUB noch fast eine weitere Stunde beim Tröpfeln zu.

Danach geht’s aber ruckzuck: KUB wieder zur Tankstelle schieben, 109 Liter Avgas reinfüllen, SMS an Hrn. R. senden, Banner aufnehmen und endlich fliege ich mit gemütlichen 120 km/h nach Hollabrunn (mehr verträgt das Banner leider nicht).
Die Gartenparty ist schnell gefunden, weil eh alle Leute nach oben winken, aber dann sehe ich ein paar Häuser weiter noch einen Garten voller Leute und die winken genauso. Genau genommen winkt aus jedem zweiten Garten irgendwer zu mir. Ich bin aber sicher, dass ich das richtige Grundstück umrunde, natürlich nur mit Linkskreisen, damit das Banner auch von der richtigen Seite und nicht spiegelbildlich zu lesen ist.
Nach ein paar Minuten rufe ich Herrn R. telefonisch an, ob eh alles in Ordnung ist, aber die Verbindung ist äußerst schlecht. Das Problem liegt aber nicht auf meiner Seite (das Telefonieren beim Fliegen funktioniert dank moderner Headset-Technik sogar erstaunlich gut), sondern weil unter mir einfach eine Mega-Party im Laufen ist.

Zum Abschluss fliege ich noch 2 Runden um ganz Hollabrunn und dann geht’s wieder gemütlich nach Hause, wo schon die nächsten Segelflugzeuge zum Schleppen warten.

Trotz meines Fauxpas beim Tanken war’s eine gelungene Aktion und hat einfach Spaß gemacht. Aber dass nach über 60 Jahren noch keiner etwas gegen diesen Mr. Murphy gefunden hat ….
Vielen Dank an Herrn R. für die Fotos aus der Garten-Position.

Ah ja, das Wichtigste: Niki hat natürlich „JA“ gesagt.


Geschrieben von: Josef Reithofer